Wo stelle ich mein Fahrrad ab?

Was? Endlich geht es los! Nach einer langen Vorbereitung wird im Projekt Zukunftsstadt Ulm im Themenfeld Fahrradmobilität nun auch in der Realität geforscht. In Zusammenarbeit mit der Technischen Hochschule Ulm wurde der Prototyp eines Fahrradständers entwickelt, welcher mithilfe von sensorgestützter Technik abgestellte Fahrräder zählt und auswertet. Auf der Grundlage von Messdaten sollen in Zukunft potentielle Fahrradstellplätze in der Stadt intelligent evaluiert werden, sodass die Entscheidung in der Stadtplanung für sinnvolle Standorte erleichtert wird.

Warum? Für die nachhaltige Entwicklung einer liebens- und lebenswerten Stadt ist es wichtig, auch die Stadtplanung nach den Bedürfnissen der Leute auszurichten. Und zwar für die Menschen, die in dieser Stadt wohnen, sie besuchen und darin leben.
Eine solide Datenbasis hilft dabei, Maßnahmen der Stadtplanung auf ihren Nutzen hin zu untersuchen und anzupassen. Das heißt, durch die Messung der Auslastung des Fahrradständers an einem Standort kann gemessen werden, wo Radständer von Nöten sind oder auch nicht. Diese Datengrundlage können die Experten der Stadt- und hier insbesondere der Radverkehrsplanung nutzen um eine Entscheidung zu treffen. Durch diesen Anwendungsfall sammelt die Stadtverwaltung Erfahrung im Umgang mit Sensordaten und den Möglichkeiten der Nutzung dieser Daten, denn die erfassten Daten müssen auch ausgewertet und interpretiert werden.

Wie? Nachdem der Prototyp im ersten Schritt im internen Labor des Instituts für Automatisierungssysteme entwickelt wurde, soll er nun im nächsten Schritt nach Vorbild des Reallabors im freien Feld der Stadt getestet werden.
Der Prototyp basiert auf einem klassischen Bügelständer, der für den Anwendungsfall etwas modifiziert wurde. Druckschaltsensoren sind auf Gitterrosten befestigt, die in Form eines „W“ angeordnet sind. Wenn dann Fahrräder mit ihren Vorderrädern auf den Sensoren stehen wird eine Spannungsänderung erzeugt, die von Funkboxen detektiert und über das quelloffene Funknetzwerk LoRaWAN an das Back-End der THU versendet wird. Anschließend wird eine Bewertung der Methodik durch die Mobilitätsabteilung der Stadt durchgeführt und bei einem positiven Ergebnis zum nächsten potentiellen Standort gewechselt.