Mobilität

Es ist wünschenswert, dass sich die Menschen in unserer Fußgängerzone wohl fühlen und hier gut und gerne spazieren und flanieren gehen. Dazu ist es wichtig, die Anforderungen an Mobilität und Fortbewegung, die die verschiedenen Gruppen an den öffentlichen Raum haben, zu betrachten und Lösungen zu finden, die möglichst vielen gerecht werden.

Die zugehörigen Ziele sind: 

  • Verbesserung der Orientierung im öffentlichen Raum
  • Verbesserung der Erreichbarkeit für Fahrräder aller Art und Tretroller durch die
  • Ausweitung von Abstellmöglichkeiten
  • Steigerung der Attraktivität für Fußgänger durch die Her-stellung von Barrierefreiheit
  • Schaffung der Voraussetzungen für ein verträgliches Mit-einander der verschiedenen Verkehrsteilnehmer
  • Berücksichtigung von Flächen für Logistikhubs

Wir fragen: Stimmen die Ziele? Wie wollen Sie in der Fußgängerzone mobil sein?

 

Kommentare

die innerstädtischen bereiche benötigen dringend eine trennung bei sinnvoller vernetzuung der unterschiedlichen fortbewegungsmedien, dass es gute und getrennte wege für fussgänger, e-scooter, fahrräder etc gibt.
und obwohl ich selbst zentral in der innenstadt wohne - muss die reduzierung des "drive-in"shoppings in der stadt-mitte konsequent verfolgt werden. auch hier sind gute netze, verlinkungen und sinnvolle flüsse gestaltet und umgesetzt werden!
dass das fahrrad z.b. das schnellste und energie-effizienteste fortbewegungsmittel in der stadt ist - kommt nicht erst seit der erfolgreichen "stadt-radeln"aktion ans tageslicht - dass aber z.b. die busspuren nicht von radfahrern (bsp. steinerne brücke etc...) genutzt werden dürfen, macht keinen sinn - insbesondere, da es kaum vernünftige alternativen für radfahrende gibt!

Außenbewirtschaftung sollte, insbesondere in Bereichen in denen sich mehrere Verkehrsteilnehmer begegnen, nicht zur deutlichen Verengung der Wege führen. Kreuzungspunkte zwischen Fuß- und Radweg sollten deutlicher und für alle Teilnehmer besser und klarer gestaltet werden. Wünschenswert, aber vermutlich utopisch, wäre Trennung der Mobilitätsräume, indem die Führung des Radverkehrs in Nord-Süd-Richtung üb

Nachdem man die Friedrich-Ebert-Str. vor dem Bahnhof total aufgerissen hat, warum hat man den Autoverkehr nicht nach unten verlegt? So könnte man von der Neuen-Str. zur Olgastr. kommen (Verbindung ist wichtig), ins Deutschhaus von unten her einfahren und oben zwischen Bahnhof und Fußgängerzone einen "Willkommensbereich" ohne Verkehr für alle ankommenden Gaste mit viel Grün gestalten. Autos total aus der Stadt verbannen ist nicht sinnvoll, aber Teilweise eine Unterführung machen finde ich sinnvoll. In Stuttgart legt man dafür einen ganzen Bahnhof nach unten, Ulm kriegt die paar Meter nicht hin. Straßenbahn unten wäre gut, muss aber nicht.

Die viel wichtigere Straße, die weiter entschärft gehört ist die Neue Straße, die sich mitten durch die Altstadt zieht. Dort wäre eine Erweiterung der Fußgängerzone (eventuell dann rüber bis Neu-Ulm) von so hoher Bedeutung, dass es solche extremen Kosten wie ein unterirdisches Verteilsystem für Autos zu den Parkhäusern rechtfertigen würde.

Ja... Das wär auch meine Idee gewesen.
Somit wäre der Verkehr weg,
Der Verkehrsfluss staufrei.
Nebenbei wäre es da unten egal, wenn die sogenannten Poser ihre Autos röhren lassen.... Es stört keinen Anwohner oder Fußgänger, da die ja an der Oberfläche sind

Moderationskommentar

Guten Tag zusammen,

Vielen Dank für ihre Beiträge. Die Rückmeldungen werden dokumentiert. Bitte beachten Sie aber, dass es in diesem Online-Dialog um die Neugestaltung der Fußgängerzone Bahnhofstraße–Hirschstraße geht. Den genauen Umriss des Wettbewerbgebiets zum betroffenen Gebiet finden Sie unter /dialoge/ulm-macht-innenstadt#uip-1

Welche Schlüsse lassen sich aus ihren Überlegungen für die Fußgängerzone selbst ziehen? Sind die benannten Ziele wie die "Verbesserung der Erreichbarkeit für Fahrräder" oder die "Schaffung der Voraussetzungen für ein verträgliches Miteinander der verschiedenen Verkehrsteilnehmer" die richtigen für die Fußgängerzone?

Viele Grüße
Moderation PS

Wäre es nicht sinnvoll das Planungsgebiet nicht nur in den heutigen Grenzen der Fußgängerzone einzubeziehen, sondern es vorsorglich auf mögliche Erweiterungen der Fußgängerzone auszudehnen? Gerade hier bei den Mobilitätszielen zeigt sich doch, dass eine isolierte Betrachtung der heutigen Fußgängerzone wohl nicht zum entsprechenden Erfolg führen kann, da direkt angrenzend an die heutige Fußgängerzone gewichtige Inhibitoren plaziert sind, die die Überplanung jedoch nicht einschließt, z.B. eben die genannten Straßen, wie die Neue Straße bis hinter das Polizeipräsidium.
Auch könnte mit einer solchen Ausdehnung des Planungsgebiets unsinnige Entscheidungen vermieden werden, die einer möglichen Ausdehnung der Fußgängerzone entgegen stehen würden. Eventuell könnte z.B. eine Gestaltung, welche nicht übertragbar wäre auf Erweiterungen wieder dazu führen, dass die Fußgängerzone als Flickenteppich wahrgenommen wird.

Moderationskommentar

Guten Tag,

Gerne habe ich Ihre Anregung an die Projektverantwortlichen weitergegeben, hier die Antwort:

Vielen Dank für Ihren Hinweis. Die Stadtverwaltung hat sich intensiv mit der Abgrenzung des Wettbewerbsgebiets und der Wahl des Wettbewerbsverfahrens auseinandergesetzt. Dabei spielen funktionale Aspekte , aber auch vergaberechtliche Vorgaben eine entscheidende Rolle. Der Bereich, der den Realisierungswettbewerb umfasst, muss dann auch (es sei denn, es stehen gewichtige Gründe entgegen) umgesetzt werden. Man kann den Realisierungswettbewerb auch um einen Ideenteil ergänzen, dieser muss dann nicht umgesetzt werden, sondern dient dazu, planerische Möglichkeiten für weitere Bereiche aufzuzeigen. Darüber haben wir im Vorfeld diskutiert.

Im Bereich der Neuen Straße sind wir aber zu dem Schluss gekommen, dass von den Wettbewerbsteilnehmern andere Schwerpunkte zu betrachten sind, als in der Fußgängerzone. Hier geht es vorrangig um verkehrliche und städtebauliche Aspekte, in der Fußgängerzone um freiräumliche Qualitäten, die federführend von Fachleuten aus der Fachrichtung Landschaftsarchitektur bearbeitet werden. Im Bereich der Neuen Straße bestehen komplexe und zahlreiche, verkehrliche Verflechtungen - insbesondere mit dem Verkehrsknoten am Ehinger Tor. Das ist mit Sicherheit eine Zukunftsaufgabe für die Stadt, Sie haben Recht. Die Übergänge so zu gestalten, dass nicht das Gefühl eines Flickenteppichs entsteht, wird dann ebenfalls Bestandteil der Aufgabe sein.

Viele Grüße
Moderation PS

Vielen Dank für die Erkundigung und entsprechenden Ausführungen. Meines Erachtens nach wäre eine entsprechende Konkretisierung hilfreich gleich ganz oben an der Bürgerbeteiligung zu präsentieren, sodass jeder weiß, worum es sich eigentlich dreht. Dass es hier hauptsächlich um Freiraumgestaltung geht und man mit Landschaftsplanung arbeitet. Intuitiv hätte ich nämlich das nicht gedacht. Um die Blau herum ja, aber bei der Fußgängerzone? Diese muss natürlich auch gestaltet werden, jedoch sehe ich funktionale Elemente mit Abstand herausragender an. Wenn der Verkehr dort nicht gut geregelt wird, keine gute Einbindung in die umgebenden Viertel herrscht, der Städtebau hier nicht verbessert wird, dann wird leider auch nicht eine schöne Sitzbank oder ein neues Pflaster das Ganze wieder gutmachen. Ich möchte mit meinem Punkt unbedingt an die Verwaltung appelieren, sich die Strukturen anzunehmen, nicht der oberflächlichen Schnickschnacks. Verzeihung an die Landschaftsplaner, aber leider kommt soetwas oft dabei raus. Man denke z.B. an das Umfeld des Berliner Schlosses. Die Gestaltung hat dort nicht die städtebaulichen Missstände auffangen können, hat diese jedoch sogar verschäft.

Moderationskommentar

Guten Tag,

die Rückmeldung wird aufgenommen und in die Auswertung einfließen. Danke für die Beteiligung.

Viele Grüße
Moderation PS

Derzeit wird man von der Neuen Straße nach Norden mit dem Fahrrad mitten durch die Fußgängerzone geschickt. Dies führt nur zu Konflikten zwischen Rad- und Fußverkehr. Der Radverkehr braucht m.M. nach mindestens eine seperate Führung von der Donau bis zur Olgastraße, welche derzeit vom Bahnhof im Westen bis zur Frauenstraße im Osten nicht existiert. Ein zusammenhängendes Netz, welches Leute zum Radfahren anregt, braucht diese Verbindung ganz sicher. So wie ich die Pläne zur Friedrich-Ebert Straße verstehe, ist dort diese seperate Verbindung leider ebenfalss nicht inkludiert.

Eine Fußgängerzone und der elegante Übergang in diese Zone ist essentiell für eine räumliche Abschirmung der Innenstadt. Häufig werden Fußgänger und Fahrradfahrer sofort zur Nebensache, wenn Autos am Verkehr mit teilnehmen. Fahrradwege enden ohne Vorwarnung und Fußgänger müssen Ewigkeiten auf eine Ampelschaltung warten, da erstmal alle Autos fahren sollen und niemand im Stau stehen soll.
Ich möchte mich nicht in der Fußgängerzone ständig nach Autos umschauen müssen oder als Fahrradfahrer mich fragen, wo und wie ich denn die Fußgängerzone sicher und effizient umfahren kann.

Für mich sind die überall kreuz und quer abgestellten E-Scooter ein Ärgernis. Es gibt ja zum Glück wichtige Bereiche in denen es (technisch) überhaupt nicht möglich ist die Scooter abzustellen. An den Schnittstellen zwischen diesen Bereichen sollten geeignete Abstellflächen bereitgestellt werden.

Das stimmt. Feste Stellplätze fände ich hilfreich!
Auch weil der Umgang in einigen Fällen eher Semioptimal ausfällt...

Der Ausbau der Radwege ist dringend notwendig. Eine Fahrradstraße, wo einem ständig die Autos ohne Abstand überholen, ist für mich keine Lösung.
Der Radweg in der Neuen Mitte ist in meinen Augen lächerlich, da ist gar kein Platz für Auto und Fahrrad nebeneinander.
Bei schönem Wetter ist an der Donau die Hölle los und da ist die Einhaltung von Fahrradweg und Fußweg nebeneinander schwierig einzuhalten. Da wäre ein separater Weg besser

Moderationskommentar

Hallo,

Vielen Dank für Ihren Beitrag. Was bedeutet das für die oben stehenden Ziele für die Neugestaltung der Fußgängerzone? Wie kann ein "verträgliches Miteinander der verschiedenen Verkehrsteilnehmer" für Sie in der Fußgängerzone aussehen?

Viele Grüße
Moderation PS

An den Zugängen zur Fußgängerzone sollten noch mehr Fahrradabstellmöglichkeiten geschaffen werden. Die Busspur Neue Straße sollte ebenso wie in der Frauenstraße für Radler freigegeben werden. Solange es für den Reisebus-P noch keine geeignete Alternative beim Maritim oder anderswo gibt, sollte dieser beibehalten werden. Später wären hier zum Ein- und Aussteigen der Busgruppen ein bis zwei Haltebuchten ausreichend. Die parkenden Autos zwischen Xinedome und Glöcklerstraße (beim Eiscafé und bei der "Blaupause") sollte es nicht mehr geben, evtl. der Pkw-Verkehr hier ganz verbannt werden.

Moderationskommentar

Liebe Teilnehmende,

Vielen Dank für Ihre wertvollen Beiträge! Beantworten Sie bei weiteren Kommentaren gerne auch die Leitfrage "Stimmen die Ziele?" Bringen Sie Änderungen, Konkretisierungen und auch weiter Umsetzungsideen ein. Ist Ihnen das eine Ziel vielleicht wichtiger als das andere Ziel? Wir freuen uns weiter über ihre Rückmeldungen.

Viele Grüße
Moderation PS

Bei diesen beiden Zielen muss man sehr aufpassen bei der Umsetzung, wobei beide Ziele zusammen eher sich gegenseitig ausschließen. Ich habe vor Kurzem die Stadt Freising besucht, die gerade ihre Innenstadt umbaut, dabei ist bereits etwa 1/3 ausgebaut. Man hatte jedoch erhebliche Probleme, weil man genau jene beiden Ziele versucht hat zu verbinden. So hat man beispielsweise ein Blindenleitsystem integriert, welches um Nutzungsweisen zu bündeln als leicht unebenes Band je an den Seiten läuft, wo man früher Randsteine für Gewege vielleicht erwartet hätte. Nun gab es mehrere Probleme:
Die Sehbehinderten haben sich beschwert, dass sie quasi in der Regenrinne entlang geleitet werden, da sich das Wasser entlang der Bänder sammelt und abfließt.
Auch war die Funktion als Blindenleitsystem derart barrierefrei integriert, dass andere Verkehrsteilnehmer, wie Lieferwägen und Fahrradabsteller dessen Funktion nicht erkannten, sich an dem Band orientierten und genau dort ihre Fahrzeuge abstellten. Auch haben manche Gastronomen ihre Außenbestuhlung über dem Leitsystem errichtet.
Insgesamt ist durch die vollkommen untergliederungsfreie Gestaltung des Straßenraums mehr durcheinander.
Fazit: Dort ist es nicht gelungen diese beiden Ziele, vollkomene Barrierefreiheit bei gleichzeitigem angestrebten Miteinander verschiedener Verkehrsteilnehmer, wirklich zu erreichen. Es wurden nun behelfsmäßig auf die neuen Steine farbige Markierungen angebracht, die nun je ein Korridorband entlang des Blindenleitsystems ziehen und mit Text darauf hinweisen über dessen Funktion. D.h. für Ulm natürlich nicht, dass man kein Blindenleitsystem integrieren kann, das ähnlich unauffällig ist, man sollte jedoch darauf achten, wo man es anordnet, und dass manche Barrieren, Trennung/Ausschluss von Verkehrsteilnehmern sogar ein besseres Ergebnis liefern kann. Straßenraum ist ein Funktionsort, primär dient er dem effektivem Verkehrsfluss von Fußgängern und anderen Verkehrsteilnehmern.

In Frankreich (z. B. Nantes) sind eine Vielzahl kleiner innerstädtischer Straßen mit beweglichen Pollern abgesperrt, für die die Anwohner Code-Karten besitzen. Die Polizei, Feuerwehr usw. haben Codegeber, die allgemein zugreifen. Wäre das nicht eine Möglichkeit, um den Anwohnern die Zufahrt zu ermöglichen, unerwünschten Verkehr aber wegzuhalten?
Gerald Fix

Ich stimme vielen meine Vorredner*Innen zu und bin vor allem für eine Umkehr des bisherigen Weg. Fahrrad First - Auto Second. Um eine angenehmere Innenstadt zu bekommen müssen dem Auto räume weg genommen. werden, anders funktioniert dies leider nicht. Alles andere ist nur Flickenschusterrei und für Schlussendlich zu keinem besseren Ergebnis.

Wieso nicht Fußgänger first, Radfahrer second, Autos third? Immerhin geht es hier ja um die Fußgängerzone. Auch Radfahrer können Fußgänger gefährden, weil der Tempounterschied erheblich sein kann.

Umdenken in der Citylogistik wäre ebenfalls sehr wichtig - vermutlich faellt das auch unter die Berücksichtugn von Logistikhubs
Dazu muss dann die Innenstadt aber auch gut mit dem Lastenrad befahrbar sein und diese müssen irgendwo abgestellt werden können

Hier ist noch viel Luft nach oben.
Mehr Radwege, sichere Radwege. Besonders im und den Stadtkern.
Wie auch weniger Durchfahrtsverkehr durch bestimmte Hauptstraßen in der Innenstadt
E- Scooter liegen oft an jeder Ecke.
Das ist ebenfalls ein kleines Hindernis..

Mich stört, dass diese Abstellplätze als Schrottplatz dienen.
Und somit
1. Den Platz blockieren
2. Verschandeln.
Mir ist aufgefallen, daß die Stadt immer neue Stellplätze für Radfahrer etabliert, aber genau dieses Problem nicht in den Griff bekommt.
Deswegen würde ich keine kostenlosen Abstellplätze mehr anbieten.
Sowas wie eine Parkuhr wäre sinnvoll.
Auch an bereits Vorhandenen.
Somit wäre es gesichert, dass das Rad wieder abgeholt wird und auch eher kurzzeitig für Einkäufe genutzt wird..
Dann wäre auch die Entsorgung des Schrotts hinfällig..

Ich sehe das genauso, dass man darauf achten muss gerade wo mehr Fahrräder stehen, dass es keine Dauerbelegung gibt. Jedoch ist die Parkuhr die falsche Idee dazu. Das Fahrrad ist gerade deswegen attraktiv, weil man eben kostenlos parken kann, flexibel ansteuern kann wo man hin muss, und auch Abstellen nicht umständlich ist. Das würde komplett negiert durch Parkzonen mit Parkuhr. Einfacher Ansatz ist ein Stück Absperrband um das vermutete Schrotteil zu knoten und dann nach Wochen, wenn es noch dran ist, das Teil zu entfernen.

Um das Argument "Ich muss mit dem Auto in die Innenstadt um meine Einkäufe zu transportieren" zu entkräften, wäre ein gemeinsamer Lieferdienst sinnvoll, der 1-2 mal pro Woche die gekauften Waren in allen Geschäften einsammelt und zu vorher angekündigten Terminen bei den Käufern oder lokalen Verteilstationen (ähnlich den DHL Packstationen) abliefert.
Damit währen der öffentliche Nahverkehr und das Fahrrad auch bei größeren Shoppingtouren noch attraktive Verkehrsmittel.
Durch die Beteiligung vieler Geschäfte (und ggfs. durch Zuschüsse der Stadt, da sie Ausgaben für Parkplätze einsparen kann) sollten sich die Kosten dafür im Rahmen halten.

Eine Überlegung wert wäre ja vielleicht auch ein gut gelegenes Abholzentrum. Boten holen Bestellungen aus Ulmer Geschäften ab und stellen sie in so einer Art genossenschaftlich geführten "Ulmer Kaufhaus" zur Abholung bereit. Beispiel: Ich arbeite auf dem Oberen Eselsberg und mir fällt ein, dass meine Schwiegermutter heute Geburtstag hat. Schnell auf einer zentralen Internetseite Blumenstrauß, eine Flasche Wein, Arsen und eine Karte bestellen (vier Geschäfte, sehe ich aber nicht, da nur ein Shop) und auf dem Heimweg beim Umsteigen abholen. Ideal wäre das westliche Ende der Innenstadt beim Bahnhof. Sind in der neuen Passage schon alle Flächen belegt?

Auch wenn Fahrräder wesentlich weniger Platz als Autos verbrauchen (vom Lärm, den Abgasen und Unfallgefahr mal völlig abgesehen), benötigen sie dennoch Abstellmöglichkeiten. Und da sie keine Ummantelung besitzen sind sie auf Dauer etwas rostanfällig, weshalb die Abstellplätze im Regelfall überdacht sein sollten.
Außerdem sollte bedacht werden, dass die meisten InnenstadtbewohnerInnen über wenig bis keine Abstellmöglichkeit im Haus verfügen. Es sollte deshalb (auch in der restlichen Innenstadt) über diebstahlsichere Abstellboxen für AnwohnerInnen nachgedacht werden.

Ich sehe es grundsätzlich als bedauerlich an, wenn öffentliche Ressourcen in bevorzugt private Nutzung fließt. Da sehe ich heute schon die Anwohnerparkausweise kritisch, ein System bei Fahrrädern wäre ähnlich. Dass die Stadt ihre Flächen bewirtschaftet ist ja schön und gut, nur erlebt man beim Auto, aber auch bei aufwendigeren Fahrradstellplätzen, dass es die Nachteile (Optik, begrenzte Restflächen, Nutzungskonflikte, Kosten für nötiges Ordnungsmanagement) in einem großen Teil der Fälle nicht aufwiegt.

Fahrradabstellmöglichkeiten sollten grundsätzlich unterschieden sein in
* Mittelfristige Abstellplätze (ggf. mit modernem "wie lange wohnt das Fahrrad hier"). Gerade im Innenstadtbereich ist nicht garantiert, dass Wohnhäuser Abstellmöglichkeiten bieten
* "Besucherparkplätze"

In beiden Fällen können die Abstellmöglichkeiten auch als Informationsplatform (Veranstaltungsplakatierung -- Bisher Laternenplakate) und sonstige Informationen dienen. Ggf. angelehnt an das "Stehlen-System" in der Wissenschaftsstadt.

Darüber hinaus kann man (optional) über tageszeitabhängige (diskrete) Beleuchtung sowie ggf. Stromanschlüsse (E-Bikes boomen... was immer man davon halten mag) nachdenken.
Sensoren (wieviele Stellplätze sind belegt, welche Plätze sind dauerhaft belegt) können die Kontrolle der Plätze teilweise automatisieren ... und so z.B. langfristige Blockierung durch Schrottfahrräder vermeiden.

Ich finde die zusammengestellten Ziele stimmen soweit, könnten aber noch konkreter auf den Punkt gebracht werden. Was bedeutet zum Beispiel die Barrierefreiheit für Fußgänger? Mir ist besonders wichtig, dass die Innenstadt von allen Stadtteilen aus kommend leicht mit dem Fahrrad erreichbar ist.
Insgesamt wünsche ich mir, dass der Fokus hauptsächlich auf klimaneutrale Fortbewegung durch Fahrrad, Roller, Rollstuhl und Zufuß gelegt wird. Jedem sollte auf den ersten Blick klar sein, wo er sich mit "seinem Verkehrsmittel" frei bewegen kann, ohne das ein anderes Verkehrsmittel in die Quere kommt.