Unterbringung

Wissenschaftliche Belege für die Integrationsstrategie der Ulmer Verwaltung?

Welche anderen Städte außer Ulm verfolgen die Strategie, Sammelunterkünfte mit bis zu 60 Personen auf engstem Raum inmitten von Wohngebieten mit überwiegender Einfamilienhausbebauung und bis auf wenige Meter an bestehende Häuser heran zu bauen, so wie es Ulm plant? In welchen Studien ist die von der Stadt Ulm vertretene Ansicht wissenschaftlich belegt, dass dadurch eine Integration besonders gefördert würde? Bitte antworten Sie mit Quellenangaben und nicht wie so oft mit Allgemeinplätzen.

Sehr geehrter Gast, bei den in den Ortschaften geplanten Wohneinheiten handelt es sich nicht um Sammelunterkünfte, sondern um Wohnmodule mit abgeschlossenen Wohneinheiten wie in einem Mehrfamilienhaus. Die qm-Zahl pro Person ist gesetzlich festgelegt und auch Basis für die Landesförderung und daher auch in anderen Kommunen identisch. Laut Beschlusslage des Gemeinderats sollen die Gebäude jeweils Platz für mindestens 25 - 30 Personen bieten. Nachdem in den Ortschaften überwiegend eher kleinere Einheiten gewünscht werden, werden derzeit Angebote für Größen von 25 - 40 Personen eingeholt, so dass keine 60 Personen an einer Stelle wohnen.

Dezentrale Unterkünfte werden in sehr vielen Städten und Gemeinden errichtet - auch in Wohngebieten. Eine Kommune die beispielsweise eine sehr ähnliche Situation hat wie die Ulmer Ortschaften und damit sehr gute Erfahrungen gemacht hat ist Heiligenberg.

Beiträge aus der Forschung exemplarisch (auch mit zahlreichen weiterführenden Literturhinweisen):

  • Aumüller, J.; Daphi, P.; Biesenkamp, C. (2015): Die Aufnahme von Flüchtlingen in den Bundesländern und Kommunen. Behördliche Praxis und zivilgesellschaftliches Engagement. Stuttgart.
  • Brücker, H.; Rother, N.; Schupp, J. (2016): IAB-BAMF-SOEP-Befragung von Geflüchteten: Überblick und erste Ergebnisse. Nürnberg. = IAB-Forschungsbericht 14/2016.
  • Christ, S. (2019). Schlüssel zu einer erfolgreichen Integration Geflüchteter: Sprachkompetenz, Wohnen, Arbeit,
    gesellschaftliche Teilhabe. (BICC Policy Brief, 5/2019). Bonn: Bonn International Center for Conversion (BICC).
  • Söhn, J., Birke, P., Bluhm, F., Marquardsen, K., Prekodravac, M., Vogel, B., Prahms, A. (2017). Erfolgsfaktoren für
    die Integration von Flüchtlingen. (Forschungsbericht / Bundesministerium für Arbeit und Soziales, FB484). Göttingen:
    Bundesministerium für Arbeit und Soziales; Soziologisches Forschungsinstitut an der Universität Göttingen e.V.
    (SOFI).

Antwort von Moderator MP