Transferworkshop zum Thema Beteiligung in der Smart City

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"Beteiligung" ist die Überschrift des zweiten Transferworkshops der Modellkommunen im Projekt "Smart Cities made in DE" des Bundesministeriums des Inneren, für Bau und Heimat. Alle Städte, die sich im Rahmen der Smart City Förderung auf den Weg machen, eine integrierte Smart City Strategie zu erarbeiten, orientieren sich an den Grundsätzen der Smart City Charta und der Leipzig Charta. Der Gedanke einer nachhaltigen Stadtentwicklung steht im Mittelpunkt. Nachhaltigkeit, und das ist eine Lernerfahrung der letzten Jahre, umfasst dabei auch, dass die Bedarfe der Bürger*innen im Mittelpunkt der Digitalisierung stehen.

Nicole Graf, Unterabteilungsleiterin Stadtentwicklungsprogramme im Bundesministerium des Inneren, für Bau und Heimat leitet ein und stellt mit Blick auf die Corona Pandemie voran, dass "es einen Austausch und Prozesse gibt, die sich nicht in den digitalen Raum verlagern lassen". In einer Runde von Kommunen mitten in der digitalen Transformation ungewöhnliche Worte, und trotzdem spiegelt die Aussage die Erfahrungen der Kommunen wieder. Es fehlen Gespräche, ganz analog; es fehlt die Präsenz in den Quartieren, und es fehlen Möglichkeiten, Menschen zu erreichen, die nicht digital affin sind.

Wie Beteiligung in einer smarten Stadt (und unter den Vorzeichen der Pandemie) aussehen kann, berichten die Verantwortlichen aus Berlin, aus Olpe und aus Söderbrarup. Die drei Impulsvorträge zeigen sehr gut die unterschiedlichen Kontexte der Modellkommunen. Im Netzwerk kommen große und kleine Kommunen bzw. Regionen zusammen, die ganz unterschiedliche Vorerfahrungen mit Digitalisierung an sich, aber auch mit partizipativen Bürgerbeteiligungsverfahren mitbringen.

Berlin startet in diesem Jahr mit dem Ziel, die Stadt intelligent und menschengerecht zu digitalisieren in die Entwicklung einer Smart City Strategie. Partizipation und Transparenz sind dabei für das Berliner Team besonders wichtig. Dazu sollen die Berliner*innen eingeladen werden, sich am Prozess zu beteiligen und ihre Ideen einzubringen.

Olpe und Söderbrarup sind schon weiter und haben ihre Bürger*innen gefragt, wie sie sich ihre smarte Stadt vorstellen. Greifbar und verständlich, so kommunizieren beide Städte ihre Themen. Beispielsweise setzt Söderbrarup auf LoRa-Sensoren zum Anfassen und mitmachen. Das hat auch Ulm mit dem LoRaPark auf die Beine gestellt. Auch ein physischer Ort als Anlaufstelle ist eine wichtige Voraussetzung, um Menschen einzubinden. Söderbrarup hat dazu das "Smarte Dörphus" als Begegnungs- und Kommunikationsort etabliert.

Dr. Angela Jain, Wissenschaftlerin an der TU Berlin, schließt den Transferworkshop der Modellprojekte mit einem Impuls zur Beteiligung im digitalen öffentlichen Raum ab. "Geben Sie den Menschen einen Grund, sich zu Beteiligen statt Netflix zu schauen", appelliert Frau Jain. Gute Beteiligung braucht in ihren Augen unter anderem eine Sichtbarkeit durch Umsetzungsprojekte und die Einbettung in eine lokale Beteiligungskultur.

In Ulm startet die Online Beteiligung am 12. März mit einer Kick-Off Veranstaltung "Ulm4CleverCity. Stadt gemeinsam digital gestalten". Im Anschluss wird es mehrere Online Dialoge auf der zukunftstadt-Seite zu den anstehenden Umsetzungsprojekten und zu weiteren Themen der Smart City geben.