Online-Kolloquium „Partizipative Forschung: Ko-Forschende beteiligen, um soziale Wirklichkeit zu verstehen und zu verändern“

 Termin der Veranstaltung: 29.09.2020, 14:00 – 17:00 Uhr

Referentin: Prof. Dr. Hella von Unger, LMU München

Partizipative Ansätze der Sozialforschung beziehen Akteure aus den Lebenswelten, die erforscht werden, in alle Phasen des empirischen Forschungsprozesses gleichberechtigt ein. Partner/innen, die beispielsweise aus marginalisierten Communities und zivilgesellschaftlichen Einrichtungen stammen, werden als Co-Forschende von Beginn an sowohl an der Themenauswahl und Zielsetzung beteiligt, als auch an Aufgaben der Datenerhebung, Auswertung und Verwertung. Die Partner/innen forschen, bestimmen, analysieren und verwerten also aktiv mit. Das bedeutet für sie in der Regel einen hohen Arbeitsaufwand und ungewohnte Tätigkeiten, für die auch methodische Schulungen erforderlich sind – wieso, könnte man fragen, sollten sich nicht-wissenschaftliche Akteure auf so etwas einlassen? Welchen Nutzen ziehen sie als Co-Forschende aus partizipativen Forschungskooperationen? Und was bringt diese Form der Zusammenarbeit der Wissenschaft? Diese Fragen werden am Beispiel eines partizipativen Forschungsprojekts mit Migrant/innen-Communities und Aidshilfen zu HIV-Prävention (PaKoMi) erörtert, das 2008-2011 vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert wurde. Der Vortrag beleuchtet das praktische Zusammenspiel der lebensweltlichen, zivilgesellschaftlichen und akademischen Partner/innen im Forschungsprozess und diskutiert darauf aufbauend die Stärken und Grenzen dieser Form der forschenden Zusammenarbeit.

Mit diesem Kolloquium möchten wir das Konzept des Forschenden Lernens weiter schärfen und uns auch mit neuen Forschungsfragen auseinandersetzen. Im Rahmen des Projekts Zukunftsstadt 2030 dient das Kolloquium auch der Weiterentwicklung von Bürgerwissenschaften und gibt uns Reflexionsmöglichkeiten für die eigene Forschungsarbeit.

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