Referentin: Elizabeth Calderón Lüning, Doktorandin am Weizenbaum-Institut, Forschungsgruppe „Ungleichheit und digitale Souveränität“ der Universität der Künste Berlin
Digitale Souveränität ist zu einem Konzept geworden, das oft mit der Verletzung nationaler Sicherheit durch „externe“ Akteure in Verbindung gebracht wird, wie die Diskussionen um 5G-Netzinstallationen von Huawei in Europa oder die jüngsten diplomatischen Krisen um TikTok in den Vereinigten Staaten zeigen. Im Antrittsprogramms der Deutschen EU-Ratspräsidentschaft 2020 wird digitale Souveränität als Leitmotiv für Europäische Digitalpolitik festgeschrieben.
Was können wir als Bürger*innen mit diesem Begriff anfangen? Wie können wir als Städte und Nachbarschaften selbstbestimmt die digitale Transformation gestalten?
Der Vortrag möchte einen lokaleren Blick auf digitale Souveränität vorschlagen. Wenn wir digitale Souveränität verstehen als die gesellschaftliche Fähigkeit, Recht und Pflicht, die digitale Transformation selbstbestimmt zu gestalten, kann das Gemeinwohl und das planetarische Wohlergehen ins Zentrum gestellt werden. Diese Verantwortung kann jedoch nicht auf die Schultern des Einzelnen gelegt, sondern muss vom Staat vermittelt und geschützt werden.
Anhand von Beispielen aus der Berliner Politik möchte ich über demokratische Beteiligung im digitalen Politikfeld diskutieren und die Notwendigkeit und Potentiale von städtischen Regierungen ihre Rolle neu zu definieren aufzeigen.
Zur Person: Elizabeth Calderón Lüning ist Doktorandin am Weizenbaum-Institut, wo sie an der Forschungsgruppe „Ungleichheit und digitale Souveränität“ der Universität der Künste Berlin beteiligt ist. Ihre Forschung konzentriert sich auf demokratische Aushandlung in digitaler Stadtpolitik und digitaler Souveränität. Als Mitinitiatorin des Bündnis Digitale Stadt Berlin setzt sie sich dafür ein, den öffentlichen Diskurs über die digitale Transformation zu erweitern und eine digitale Politik im Sinne des Gemeinwohls zu fördern.
Wir freuen uns auf einen spannenden Impulsvortrag und eine bereichernde Diskussion. Das Kolloquium findet im Rahmen des Forschenden Lernens und des Projekts Zukunftsstadt 2030 statt.
Anmeldungen und weitere Fragen senden Sie bitte an: beteiligung@zukunftsstadt-ulm.de
