Partizipationsprozesse gehen mit hohen Erwartungen einher: Menschen beteiligen sich, wenn sie sich davon versprechen, einen Beitrag zu gesellschaftlich bedeutsamen Zielen leisten zu können. Solche Erwartungen werden jedoch meist enttäuscht, da die Ursachen zu komplex und außerhalb der Reichweite von Beteiligungsansätzen sind. Das bedeutet Frust und oft das Ende der Beteiligung. Gleichzeitig erzielen die Beteiligten auf Ebene der Zusammenarbeit durchaus große Erfolge. Gemessen an ihren Erwartungen werden sie jedoch nicht als solche erkannt. Dazu kommt, dass realistische Erwartungen weniger Motivation auslösen als unrealistische. Für Beteiligungsprojekte stellt sich die Frage, wie große und realistische Erwartungen in ein Verhältnis gesetzt werden können, um Beteiligte zu motivieren, gleichzeitig Frustration zu verhindern und vorhandene Ressourcen gezielt einzusetzen.
Dr. Anika Duveneck von der Freien Universität Berlin und wissenschaftliche Begleitung der Lernenden Stadt Gelsenkirchen im Wettbewerb „Zukunftsstadt 2030“ erläutert die Rolle von Erwartungen in Partizipationsprozessen am Beispiel kommunaler Bildungs- und Beteiligungsprozesse und diskutiert Ideen eines kommunales Erwartungsmanagements. Im Anschluss findet ein Austausch über die Situation in Ulm und die Übertragbarkeit der Befunde auf die Aktivitäten vor Ort statt.
Über eine Anmeldung freuen wir uns unter: beteiligung@zukunftsstadt-ulm.de